Peer Steinbrück soll auf jeden Fall Kanzlerkandidat bleiben.“ Sagt Klaus Maier. „Klare Kante ist sein Markenzeichen.“ Sagt Christian Lange. „Er ist nach wie vor ein guter Kandidat, doch wir müssen über Inhalte reden.“ Sagt Sigrid Heusel. Damit bekennen sich führende Sozialdemokraten im Gmünder Raum klar zu Steinbrück.
© Gmünder Tagespost 11.01.2013
michael länge
Schwäbisch Gmünd. „Peer Steinbrück hat die Fähigkeit, sich deutlich und klar auszudrücken“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Lange. Dies sei seine große Stärke. Die „klare Kante“ müsse er behalten. Denn: „Viele Menschen wünschen sich das“, ist Lange überzeugt. Sie hätten „die Beliebigkeit von Angela Merkel satt“. Die schwarz-gelbe Bundesregierung sei in vielen Themen, zum Beispiel bei der Rente oder beim Betreuungsgeld, tief zerstritten. Trotzdem stehe Angela Merkel in der Gunst der Wähler weit oben. Die CDU aber, sagt Lange, „profitiert allein vom starken Niedergang der FDP, die sich auf offener Bühne Machtkämpfe liefert und keinerlei inhaltliche Konzepte mehr anbietet“. Die Umfragen würden also nur eine scheinbare Stärke der CDU spiegeln. „Rot-Grün hat alle Chancen, mit den Themen bessere Bildung, bezahlbarer Wohnraum und einer gerechteren Besteuerung bei den anstehenden Wahlen in Niedersachsen und dann auch im Bund zu punkten und wieder aufzuholen“, sagt der SPD-Kandidat im Wahlkreis Gmünd / Backnang.
Es sei „bedauerlich, dass die Diskussion in diese Richtung geht“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Maier. An „kleinen, pressewirksamen Sachen“ wie Honoraren oder Kanzlergehalt werde herumgemacht, in den Hintergrund rückten dagegen politische Themen wie Rente oder bezahlbare Mieten. Was Steinbrück gesagt habe, sei nicht immer ganz glücklich gewesen, doch „er ist für klare Worte bekannt“. Steinbrück sei der richtige Mann. Unterschiede bei Gehältern von Bankern und Kanzler gehörten schon angesprochen. „Peer Steinbrück ist einer derjenigen, die uns über die Krise gerettet und damit die Grundlage für die heutige Krisenbewältigung geschaffen haben“, sagt Maier in Bezug auf die Kritik an Steinbrücks Honoraren für Reden. Deshalb meint Maier, dass „der Mann etwas wert“ sei, „einen solchen wollen wir in der SPD haben“.
Mehr über Inhalte reden
„Peer Steinbrück ist nach wie vor ein Politiker mit hoher Sachkompetenz“, sagt Sigrid Heusel, Gmünds SPD-Vorsitzende und Chefin der SPD-Ratsfraktion. Dies habe er 2009 in der Krise bewiesen. Steinbrück sage seine Meinung klar und deutlich, da gehe „manchmal auch etwas schief“. In jüngster Zeit habe er missverständliche Aussagen gemacht, die „auch in eigenen Reihen zu Irritationen geführt haben“. Heusel rät, Inhalte in den Vordergrund zu stellen, solche wie „bezahlbare Mieten, Mindestlohn, Arbeit zu fairen Bedingungen, Kinderbetreuung“. All dies seien Themen, „zu denen unser Kandidat steht“, sagt Heusel.