Nils Schmid: „Integration ist mehr als der Bau von Minaretten“

Veröffentlicht am 04.12.2009 in Landespolitik

Der neue SPD-Landesvorsitzende in Baden-Württemberg Nils Schmid hat im Nachgang zur Schweizer Volksabstimmung gegen den Bau von Minaretten eine stärkere Einbindung von Migranten in Deutschland gefordert. „Die Reaktionen auf die Volksabstimmung zeigen, wie wichtig diese stärkere Einbindung ist“, sagte Schmid. „Integration bedeutet gesellschaftliche und politische Teilhabe und darf nicht auf religiöse Aspekte verkürzt werden.“

Selbstverständlich hätten Muslime in Deutschland das Recht, repräsentative Moscheen mit Minaretten zu errichten, erklärte der SPD-Landeschef. Entscheidend sei dabei, dass solche Bauten von den muslimischen Gemeinden im Dialog mit der Bürgerschaft geplant und realisiert würden. „Für ein Zuwanderungsland wie Deutschland ergeben sich daraus Lernprozesse in beide Richtungen“, so Schmid. „Für die Mehrheitsgesellschaft wird dabei klar, dass der Islam mitten in unserem Land angekommen ist, sie sich ihm gegenüber öffnen muss und Muslime die gleichen Rechte wie andere Religionsgemeinschaften in Deutschland haben. Für die Muslime bedeutet dies, dass sie weniger von ausländischen Geldgebern abhängig sein dürfen und sich aktiv in die kommunale Bürgergesellschaft einbringen.“ In einem solchen Dialog könnten sich auch andere Bauformen als ein neoosmanischer Einheitsstil entwickeln lassen, erläuterte der SPD-Vorsitzende.

Schmid, dessen Frau türkischer Herkunft ist, sagte ferner, er wolle die soziale und politische Teilhabe von Zuwanderern stärken, damit sie Vorbilder für andere würden. Man könne auf Parteitagen, in Parlamentsreden und Leitartikeln tausendfach Appelle verfassen, die Zuwanderer müssten besser Deutsch lernen. Die Frage sei nur, ob damit die betroffenen Menschen erreicht würden. Beispiele gelungener Integration bewirkten viel mehr: „Wir müssen die Erfolgsgeschichten der Integration sichtbar machen, denn diese zeigen den anderen Zuwanderern, dass es möglich ist, seinen Platz in der deutschen Gesellschaft zu finden.“

Schmid rief dazu auf, den Begriff Heimat nicht eindimensional zu fassen. „Das Herz meiner Frau schlägt höher, wenn wir uns Istanbul nähern.“ Nichtsdestotrotz sei sie als hier geborenes und aufgewachsenes Gastarbeiterkind eine gute deutsche Staatsbürgerin. „Deutschland hält es aus, wenn Migranten für Inter Mailand oder Fenerbahce Istanbul jubeln“, so der SPD-Politiker.

 

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